31. Juli 2019

WHO Tabakbericht fordert mehr Hilfe zum Rauchstopp

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist eines der besten Dinge, die man für seine eigene Ge­sundheit tun kann“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus anlässlich der Publikation des WHO Welt-Tabak-Berichts. Vorgestellt wurde er in Brasilien, dem zweiten Land das neben der Türkei alle wesentlichen Maßnahmen WHO Strategie erfüllt. 

 Deutschland nimmt bei der Umsetzung dieser Strategien mittlerweile den letzten Platz in Europa ein!

Krankenhäuser und Gesundheitsberufe haben hier eine besondere Verantwortung. Mit dem Konzept "rauchfrei plus" werden im Deutschen Netz Rauchfreier Krankenhäuser & Gesundheitseinrichtungen internationale Standards des Global Network for Tobacco Free Healthcare Services umgesetzt. Das Netzwerk unterstützt die Implementierung von Beratung und Tabakentwöhnung in Gesundheitseinrichtungen auf der Basis eines rauchfreien Klinikumfelds.

Fachkräftemangel und vor allem fehlende Finanzierung erschweren die Umsetzung und überlassen die Behandlung des größten vermeidbaren Gesundheitsrisikos einzelnen engagierten Kliniken. 

In einem Pilotprojekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA wird aktuell das "rauchfrei ticket", d.h. das Screening und die Vermittlung von rauchenden Patientinnen und Patienten in die kostenfreie Telefonberatung umgesetzt. Das Projekt ist mit sechs Akutkliniken und vier Rehabilitationskliniken gestartet. Nach dem Pilotprozess wird die Implementierung bundesweit angeboten.

Mit dem Programm "astra plus Gesundheitskompetenz" für die Pflegeausbildung werden umfassende Tabakpräventionsansätze an Pflegeschulen etabliert. So wird der Pflegenachwuchs nicht nur unterstützt im Beruf rauchfrei zu bleiben, sondern lernt auch rauchenden Patientinnen und Patienten Hilfe anzubieten.